Die Stadtpfarrkirche dominiert das Ortbild und das im positiven Sinn. Sie ist zuerst und vor allem anderen eines: ein Ort des Gebetes. Da, wo Gott gesucht und begegnet werden kann. Aber sie ist nicht nur religiöses Zentrum der Gemeinde, sondern erfüllt auch eine andere Funktion: Als eines der letzten verbleibenden kulturhistorisch bedeutsamen Gebäude des Ortes, von denen viele Pragmatismus und Sparzwang zum Opfer gefallen sind- und die auch in Zukunft weiter für immer verloren gehen werden.
Wer den ästhetischen und kulturellen Wert eines solchen Bauwerkes zu vermitteln sucht, muss das Gebäude, seine Geschichte und beispielsweise Details der Einrichtung erfahrbar machen. Genau an dieser Stelle griff das Konzept der Veranstaltung „St. Thomas leuchtet“. Im Mittelpunkt des zweitägigen Projektes stand die Illumination der Pfarrkirche des Ortes. Um das Gebäude setzten andere Lichtinstallationen Akzente. Nach 2010 führten die Jugendlichen der KJW und KLJB-Ortsgruppe die Veranstaltung im Dezember 2014 bereits zum zweiten Mal durch. Die oft ungewohnt gesetzten Lichtakzente lenkten die Aufmerksamkeit auf Details, auf Figuren und Ornamente, eröffneten andererseits auch Raum und Weite des neugotischen Baus .
Während „St. Thomas leuchtet“ konnte der Heimatgeschichtliche Arbeitskreis die Erstausgabe seines Kirchenführers präsentieren. Mit Blick auf die kommenden Jahre wird die Kirche hoffentlich weiter vielen Wallenfelsern am Herzen liegen und noch mehr in Wallenfels Wohnenden ans Herz wachsen. Es dürfte hier wie in jedem kleinen Ort finanziell schwieriger sein Werte, Ortswissen und Kultur- im besten Sinne Identität- in „fassbarer Form“ von historischen Gebäuden weiterzureichen als nachfolgenden Generationen Garagen und grau gepflasterte Grundstücke zu übergeben.
Wir feiern 2019 den 150. Weihetag der Kirche auch in der Hoffnung, dass das Gotteshaus noch lange „über'm Ort erhaben thronet“ und mit Leben und Beten erfüllt bleibt.